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Das Ziel - E.M.Goldratt (Zusammenfassung)

Das Ziel Goldratt

In seinem Buch ´Das Ziel´ (The Goal) beschreibt Eliyahu Goldratt eine Produktionsoptimierungsmethode, die sich die Engpasstheorie nennt (Theory of Constraints, TOC). Traditionelle Effizienztheorien sind fokussiert auf Produktionsleistungsmaximierung, mit dem Ziel Stückpreise (augenscheinlich) zu minimieren. Die TOC fokussiert sich nur auch die Optimierung von Produktionsengpässen, mit dem Ziel Geld zu generieren, sodass die Organisation auch in der Zukunft noch existieren kann. In diesem Roman wird ein Produktionsmanager (Alex Rogo) durch einen Managementguru (Jonah) unterstützt, um zu vermeiden, dass die Fabrik in der Alex arbeitet geschlossen wird.

In unserem ökonomischen System gibt es nur einen Aktivposten, den eine Organisation zum Existieren braucht: Geld. DAS ZIEL jeder Organisation sollte darum sein Geld zu generieren, sodass die Organisation auch in der Zukunft Arbeit und Wohlstand für die Gesellschaft generieren kann.
Dieses Buch beginnt mit vielen Diskussionen darüber, wie man Geldgenerierung messen kann. Goldratt beschreibt DREI MASSNAHMEN DER GELDGENERATION:

  1. Der Kapitalumschlag, das Tempo womit Geld generiert wird mittels verkaufen.
  2. Die Bestände, also Materialinvestitionen, um produzieren zu können.
  3. Die Betriebskosten, die Kosten um Bestände in Produkte umzusetzen.

Einer der ersten Lektionen die Jonah Alex erklärt ist der Skaleneffektmythos. Wenn ein Produkt nicht gleich verkauft wird sobald es produziert worden ist (um Umsatz zu generieren), führt es nur zu zusätzliche Bestände und damit zusätzliche Betriebskosten. Wie kann man diese letzten zwei Kostenarten reduzieren? Der erfahrende Jonah weiß die Antwort.

DIE BOTTLENECK-THEORIE basiert auf der Annahme, dass Maschinenleistungen unterschiedlich sein können. Die langsamste Maschine der Produktionslinie bestimmt das Produktionstempo und damit auch den Kapitalumschlag. Die langsamste Maschine wird ‚der Bottleneck‘ bezeichnet. Die stündlichen Kosten der Bottleneckmaschinenfehler können berechnet werden durch die Multiplikation von Maschineleistung mit dem Produktverkaufspreis. Wie kann man denn die Engpassmaschine optimal auslasten?

Goldratt beschreibt in dem DRUM-BUFFER-ROPE Prinzip drei Steuerungselemente, um die Engpass optimal aus zu lasten.

  • DRUM beschreibt das Produktionstempo der Linie. Das Tempo ist abhängig von Kundennachfrage und dem Bottleneck. Bestände werden vermieden, wenn alle Maschinen in der Linie genauso schnell oder langsam produzieren wie der Bottleneck-Maschine.
  • Es gibt einen BUFFER (Puffer) vor der Bottleneck-Maschine, um zu vermeiden, dass diese auf Material warten muss.
  • Das ROPE (Seil) repräsentiert die maximale Summe von Produktionsbeständen der ´Work in Process´, oder WIP. Mittels Begrenzung der Maschinenleistung anderer Maschinen in der Produktionslinie wird vermeiden, dass die Engpassmaschine zu sehr zurückbleibt. Das Rope visualisiert diese Begrenzung.

Tolle Lean Bücher auf Deutsch:

Das DBR Prinzip hilft der Organisation sich auf PRODUKTIONSDURCHSATZ zu fokussieren. Eine, der mögliche Maßnahmen dafür, ist die Durchlaufzeit (Lead time), die Gesamtzeit die ein Produkt in dem Prozess verbringt, von Eingangsmaterial bis Endprodukt.
Goldratt beschreibt noch vier Zeitarten:

  1. Umstellungszeit ist die Zeit, in der ein Produkt warten muss bis eine Maschine umgestellt ist um es zu bearbeiten
  2. Prozesszeit ist die netto Zeit, in der ein Produkt bearbeitet wird, pro Arbeitsplatz oder in einer kompletten Linie.
  3. Einreihungszeit ist die Zeit, in der ein Produkt auf andere Produkte im gleichen Batch warten muss, bevor es weiter bearbeitet wird.
  4. Wartezeit ist die Zeit, in der ein Produkt auf Material, Geräte, oder Bearbeitung wartet.

Diese vier Zeitarten sind eng mit einander verbunden. Wenn man zum Beispiel die Batchgroße um 50% reduziert, führt das zu zwei Mal so vielen Umstellungen, aber auch zu einer Halbierung der Einreihungszeit auf alle Arbeitsplätzen. Deshalb ist die Batchgrößenreduzierung nicht unbedingt eine Verbesserung und muss für jede Situation abgewogen werden.

Goldratts Engpasstheorie beschreibt Produktionsprozessmanagement durch Engpassmaschinenmanagement. Es ist aber möglich, dass ein Prozess verschiedene Engpassen hat. Die drei Maßnahmen Kapitalumschlag, Bestände und Betriebskosten werden optimiert wenn die Engpassmaschinenproduktivität maximiert ist, während Batches und Bestände für alle anderen Maschinen minimiert werden.
Dieser Ansatz braucht Änderungen in der Effizienzmessungsmethode. Ein Beispiel stellen die Kosten pro produziertes Produkt dar, welche traditionell (aber ungerecht) höher werden, wenn Umstellungszeiten zunehmen. Ein zweites Beispiel für sich nicht rechnende Maßnahmen ist das Ergebnis von Aktivpostenreduzierung bei der Bilanzaufstellung bei der Reduzierung der Bestände. Bestände sind kein Aktivposten, sie Kosten die Organisation Geld.
Das bedeutet, dass die Implementierung der Engpasstheorie sowie Lean Methoden radikale Organisationänderungen brauchen, nicht nur in der Produktion sondern auch in der Buchhaltung.

 

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REFERENZ:
Goldratt, E.M, 1986, Das Ziel - Ein Roman über Prozessoptimierung, Frankfurt: Campus Verlag (bestell dieses Buch)